Die DGB-Region Oldenburg-Ostfriesland ruft zu einem regionsweiten Wettbewerb auf, bei dem Menschen ihrer Kreativität zum Thema „Solidarität ist Zukunft“ Ausdruck verleihen können. Was bedeutet Zukunft für dich? Wie siehst du das Thema Zusammenhalt, Solidarität, Gemeinschaft? Auf Basis des Mottos des diesjährigen 1. Mai sollen so Collagen aus Zeitschriftenschnipseln gebastelt werden. Alles, was man dafür braucht, ist eine Schere, Kleber und ein paar Zeitschriften.
Die vollständige Anleitung findest du unter: https://oldenburg-ostfriesland.dgb.de/
Die Collagen können abfotografiert und per Mail an oldenburg@dgb.de eingesendet werden. Der Einsendeschluss ist der 31. Mai.
Die besten Ergebnisse werden anschließend von einer Jury ausgewählt, bestehend aus Dorothee Koch (DGB-Region OIdenburg-Ostfriesland), Tina Kohlbeck-Landau (DGB-Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt) und Marion Knappe (DGB-Bundesvorstand), und veröffentlicht.
Der erste Preis gewinnt zwei Freikarten für das diesjährige Internationale Filmfest in Emden. Weitere Prämierungen gehen an Platz 2 und 3.
Ein wichtiger Aspekt in dieser Zeit der Krise, geprägt von Nähe-Verlust, Existenzängsten und eingeschränkter Lebensweise, ist, die kreative Gedankenfähigkeit nicht zu verlieren. „Wir brauchen das Bunte, das selbst Entwickelte, persönliche Zukunftsvisionen – deshalb möchten wir uns auf diese Weise dem Thema -Solidarität- nähern. Das kann für Kinder genauso spannend sein wie für uns Erwachsene. Wir freuen uns schon auf zahlreiche kreative Ideen.“, so Dorothee Koch, Regionsgeschäftsführerin.
Das brauchst du:
So geht es:
Schritt 1 DGB
Schritt 2 DGB
Schritt 3 DGB
Schritt 4 DGB
Schritt 5 DGB
Schritt 6 DGB
Am Vorabend zum 1. Mai 2021, Tag der Arbeit, hat die Gewerkschaftsjugend der IG Metall Emden mit Sprühkreide an verschiedenen Orten in Emden gewerkschaftliche Slogans gesprüht. Mit vollkommenen Unverständnis haben wir die Drohungen, per „Facebook-Post“, von Oberbürgermeister Kruithoff gegen die IGM Emden Gewerkschaftsjugend aufgenommen.
Nicht nur das Herr OB Kruithoff die Jugendlichen als nicht „wirklich soziale Emder:innen“ bezeichnet hat, er hat sie mit seiner Aussage das wäre Sachbeschädigung und ein Ordnungswidrigkeitenverfahren würde eingeleitet, in eine kriminelle Ecke gestellt. Weiterhin hat Herr OB Kruithoff gefordert, dass die „solidarischen“ Gewerkschafter:innen sich davon distanzieren sollen.
„Das Motto des DGB zum 1. Mai zu benutzen, um Gewerkschafter:innen als kriminell darzustellen, ist schon ein starkes Stück. Eine Distanzierung unserseits wird es nicht geben, sondern genau das Gegenteil, volle Solidarität mit der IG Metall Jugend Emden.“ sagt Oliver Hublitz, DGB Gewerkschaftssekretär, DGB Region Oldenburg-Ostfriesland. „Aber der Post von Herrn OB Kruithoff offenbart, wie er denkt besonders da die Polizei ihm erklärt hat, das dies keine Sachbeschädigung ist und es zu keiner Strafanzeige kommen wird. Kreative und lebendige Öffentlichkeitsarbeit ist keine Sachbeschädigung.“ so Hublitz weiter.
Die DGB Region Oldenburg-Ostfriesland erklärt sich solidarisch mit der IG Metall Jugend Emden. Solidarität ist Zukunft und dies bedeutet auch andere Wege zu gehen, Dinge zu verändern, neu zu denken. Das hat die IG Metall Jugend Emden getan und in diesen Corona-Zeiten den Tag der Arbeit anders sichtbar gemacht. Frei nach Pipi Langstrumpf „Sei frech, wild und wunderbar“.
Die Corona-Krise hat die Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet. Menschen, die ohnehin schon kaum genug zum Leben verdient haben, kommen mit dem Kurzarbeitergeld endgültig nicht mehr über die Runde – oder erhalten noch nicht einmal das Kurzarbeitsgeld, wie z.B. Mini-Jobber:innen. Prekär Beschäftigte waren und sind in der Krise die ersten, die auf die Straße gesetzt wurden. All diese Menschen sind in ihrer Existenz bedroht.
Dass die Bundesregierung mit einem Konjunkturpaket auf den Wirtschaftseinbruch reagiert hat, ist grundsätzlich richtig. Doch ein Großteil der Rettungs- und Konjunkturpakete haben Schlagseite.
Während z.B. bei Lufthansa die Profite der Hauptaktionäre mit Milliarden „gerettet“ werden, bangen Arbeitnehmer:innen um ihre Zukunft, sie tragen die größte Last. Menschen sind durch die Corona-Krise gezwungenermaßen in Kurzarbeit, arbeiten seit Wochen im Homeoffice oder haben ihre Jobs ganz verloren und andere, insbesondere Beschäftigte in der Pflege, Einzelhandel, auf dem Bau, sind überlastet.
„Es geht hier auch um Verteilungsgerechtigkeit“, betont Dorothee Koch, DGB Regionsgeschäftsführerin. „Zunehmend stellt sich die Frage nach den sozialen und ökonomischen Folgen der Corona-Krise, die Lasten sind einfach ungleich verteilt“, so Koch weiter. Starke Schultern – also vermögende Bürger:innen, Unternehmen,… – sollen einen größeren Anteil bei der Finanzierung des Gemeinwesens übernehmen, als Schwache! Das ist Solidarisch!
Einige Branchen (Pharma, Supermärkte, Onlinehandel) und Unternehmen (Deutsche Bank) haben bisher in der Corona-Krise Gewinn gemacht. Unternehmen wie Daimler haben sogar von Kurzarbeit profitiert. Einige Arbeitgeber:innen nutzen die Krise, um Arbeitsplätze weiter abzubauen, um Arbeiten zu verlagern, um Löhne zu drücken und um erkämpfte Arbeitnehmer:innenrechte aufzuweichen. Sie wollen die Krisenlasten auf die Beschäftigten abwälzen und wehren alle fortschrittlichen Ideen zum Neustart mit überzogener Untergangsstimmung ab. Nicht mit uns! Wir zeigen ihnen, dass Solidarität die Zukunft ist!
Viele der Berufe müssen aufgewertet werden, damit weiter qualifizierte Leute diese Berufe ausüben. Es geht um öffentliche Güter und Dienstleistungen, also Kindergärten, Krankenhäuser, kommunale Versorgung und Entsorgung und Verwaltung. Es sind die sogenannten „Frauenberufe", die in Deutschland schlecht bezahlt und häufig unter schwierigen Arbeitsbedingungen erledigt werden. Gesellschaftlich notwendige Arbeit muss jetzt und für die Zukunft neu bewertet werden.
Für uns als Gewerkschaften ist klar: Wir wollen nicht nur den Status Quo „vor Corona“. Wir wollen eine bessere, gerechtere, sozialere, sicherere Zukunft.
An erster Stelle muss ein verantwortlicher Umgang mit den Folgen der Krise stehen – angefangen beim Erhalt von Arbeitsplätzen über die Sicherung unserer Sozialsysteme und die gerechte Finanzierung und Verteilung der Krisenkosten bis hin zur Verteidigung von Grund- und Freiheitsrechten und der Verwirklichung eines sozialen Europas und einer fairen Globalisierung. Die Corona-Krise hat gezeigt: Das neoliberale Mantra vom „schlanken Staat“ ist endgültig gescheitert. Wir brauchen starke Sozialversicherungen, eine aktive Arbeitsmarktpolitik und einen Ausbau der sozialen Infrastruktur. Wir brauchen mehr Solidarität – denn Solidarität ist Zukunft!
Auch das wird Thema auf dem digitalen 1. Mai, von 11:00 – 13:00 Uhr, der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland sein.
Kurzlink https://bit.ly/DGB-OL-Mai
Die derzeitige Pandemie betrifft uns alle in verschiedensten Bereichen. Große Veränderungen und Herausforderungen haben das letzte Jahr geprägt. Die gesellschaftlichen Ungleichheiten werden sichtbarer und verschärfen sich an vielen Stellen.
In besonderer Weise sind Frauen von der Pandemie betroffen. Bei der Bewältigung der Krisenfolgen muss also eine geschlechtergerechte Zukunft auf der Agenda stehen. Strukturelle Hemmnisse für die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter müssen abgebaut werden. Dazu müssen Gleichstellungsstrategien in verschiedenen Bereichen als eine grundlegende Aufgabe im Regierungshandeln verankert werden. So müssen zum Beispiel Konjunkturprogramme und Investitionen, aber auch Staatshilfen daran gebunden werden, dass sie die Teilhabe aller Geschlechter fördern. Wir als DGB setzten uns zudem für die Einrichtung einer Bundesstiftung für Gleichberechtigung ein.
Aber warum verschlimmert eine Pandemie die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern? Vom Virus sind doch alle gleich betroffen.
Der Virus macht freilich keinen Unterschied zwischen den Menschen, die Auswirkungen der Pandemie hingegen schon. Schon vor der Pandemie arbeiteten Frauen häufiger in kleinen und mittleren Unternehmen, häufig im Dienstleistungsbereich. Diese Anstellungen sind geprägt von fehlenden Tarifverträgen und Interessensvertretungen und oft sind Frauen zu Niedriglöhnen, in (unfreiwilliger) Teilzeit oder als geringfügig Beschäftigte angestellt. Diese Jobs sind besonders häufig von existenzbedrohenden finanziellen Einbußen in der Krise geprägt. Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder Freistellung schwächen die Verhandlungspositionen vieler Frauen in Paarbeziehungen. Oftmals haben Familien schlicht nicht die Möglichkeit auf das – meist höhere Gehalt – des Mannes zu verzichten. So übernehmen Frauen noch immer den größten Teil der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit, im Schnitt anderthalbmal so viel wie Männer.
Obwohl Frauen besonders häufig in systemrelevanten Berufen tätig sind, zeigt sich das weder in ihrer Bezahlung noch in den Arbeitsbedingungen. Durch die Pandemie steigen der ohnehin hohe Arbeitsdruck und die gesundheitlichen Risiken. Sei es in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, in der Kranken und Altenpflege, im Einzelhandel oder im Reinigungsgewerbe, der Wert systemrelevanter Dienstleistungen ist sichtbarer denn je, dies muss sich dringend auch in strukturellen Verbesserungen, fairen Arbeitsbedingungen und höherem Einkommen für die Beschäftigten niederschlagen.
Es muss sichergestellt werden, dass die Folgen der Pandemie nicht auf dem Rücken jener ausgetragen wird, die eh schon gesellschaftlich benachteiligt sind. Die Pandemie macht die Ungleichheiten sichtbarer, kämpfen wir also umso stärker dagegen an. Bei der Krisenbewältigung muss auch die Überwindung struktureller Benachteiligung angegangen werden. Frauen sind nicht qua Geschlecht bessere Führungskräfte, doch sind sie aufgrund ihres Geschlechts in Politik und Wirtschaft noch viel zu selten in Führungspositionen. Das muss sich ändern: mit mehr Frauen in den Parlamenten und in den Spitzengremien der Wirtschaft. Einen Beitrag dazu müssen wirksame gesetzliche Vorgaben leisten.
Für eine feministische Perspektive in den Debatten über die mittel- und langfristigen Folgen der Pandemie. Für eine klare feministische Positionierung in den Diskussionen um die Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit.
Über die Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt lädt die DGB Region zu einem kostenlosen Online-Vortrag mit der DGB-Vorsitzenden Elke Hannack am 27.04. um 18:00 Uhr ein, Anmeldung per oldenburg@dgb.de.
Zudem thematisieren wir Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt auf dem digitalen 1. Mai, von 11:00 – 13:00 Uhr, der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland sein.
Kurzlink zum Live-Stream: https://bit.ly/DGB-OL-Mai
Minijobs – geringfügige Beschäftigung bis zu 450,-€/Monat bzw. 5.400,-€/Jahr – zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie nicht sozialversicherungspflichtig sind. Damit sind Minijobs höchst prekär, denn häufig gibt es nur befristete oder keine Arbeitsverträge und die fehlenden Sozialbeiträge führen zu fehlender sozialer Absicherung.
Dass dieses System massive Probleme für die Beschäftigten mit sich bringt, hat sich bereits vor der Krise gezeigt: Statt einer Art Neben- oder Übergangsjob, wie ursprünglich gedacht, bauen mittlerweile ganze Branchen ihre Existenz auf dem Rücken von Minijobbern auf, besonders in Gastronomie, Einzelhandel und Veranstaltungsbranche. Die Aussicht auf eine reguläre Festanstellung ist oft nicht gegeben. Minijobs sind keine Ausnahme mehr, sie gehören längst zur regulären Beschaffenheit des deutschen Arbeitsmarktes. Viele Menschen beziehen sogar ihr einziges Einkommen aus einem oder mehreren Minijobs, was im weiteren Sinne zur Aufstockung durch den Staat oder massiver Mehrbelastung durch mehrfacher Beschäftigung führt, da das geringe Einkommen kaum zum Leben reicht. Wenn dann Arbeitslosigkeit droht oder die Rente ansteht, gehen geringfügig Beschäftigte in der Regel leer aus, da ihre fehlenden Sozialbeiträge ihnen keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld gewähren und geradewegs in die Grundsicherung führen. Die Folgen sind Armut und Existenznot.
Frauen und Migrant:innen sind besonders betroffen – sie machen über 60% der geringfügig Beschäftigten in Deutschland aus. „Hier sehen wir eine deutliche Diskriminierungsstruktur auf dem Arbeitsmarkt“, so Désirée Buchinger, Gewerkschaftssekretärin des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Wilhelmshaven. „Dies führt nicht zuletzt dazu, dass Frauen und Migrant:innen keine echte Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, sondern nur wenig Perspektiven entwickeln können, was die Suche nach einer regulären Festanstellung angeht, da sie auf jeden Cent angewiesen sind und so oftmals in dem System hängenbleiben. Wer keine Rücklagen bilden kann und kein soziales Sicherungsnetz hat, der traut sich weniger große Umbrüche wie z.B. einen Umzug für einen Jobwechsel in Kauf zu nehmen, einfach weil es fast unmöglich ist.“ 61% der Frauen in Minijobs arbeiten ausschließlich im Minijob, ohne weitere Erwerbsmöglichkeit. Es darf nicht sein, dass Frauen weiterhin das Gros der Haus- und Familienarbeit, also unbezahlte Pflegearbeit, leisten und aufgrund der Erwerbsbrüche mit Teilzeitarbeit und Minijobs abgespeist werden.
„Die Krise hat die massiven Schwachstellen des Systems offengelegt“, so Dorothee Koch, DGB-Regionsgeschäftsführerin. „Da es keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld für geringfügig Beschäftigte gibt, werden diese in der derzeitigen Wirtschaftskrise als erstes entlassen. Insgesamt sind mehr als 55.000 Minijobs verloren gegangen. Das hat in Niedersachsen mit 8,6% vor allem diejenigen getroffen, die ausschließlich im Minijob arbeiten und keinen weiteren Hauptverdienst haben. Das sind die großen Verlierer auf dem Arbeitsmarkt aktuell. Sie werden zu Beschäftigten zweiter Klasse degradiert. Das ist eine Entwicklung, die wir stoppen müssen! Echte soziale Verantwortung geht nur, wenn jeder Euro sozial abgesichert ist. Letztlich kostet das nicht nur die Beschäftigten, sondern auch den Staat und unsere Gemeinschaft. Die Politik muss tätig werden, wir brauchen eine Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro.“
Über die Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt lädt die DGB Region zu einem kostenlosen Online-Vortrag mit der DGB-Vorsitzenden Elke Hannack am 27.04. um 18:00 Uhr ein, Anmeldung per oldenburg@dgb.de.
Außerdem wird das System Minijob ein zentraler Themenblock auf dem digitalen 1. Mai, von 11:00 – 13:00 Uhr, der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland sein.
Kurzlink zum Live-Stream: https://bit.ly/DGB-OL-Mai
Unter dem Deckmantel der Verteidigung von Grundrechten und Freiheit hat sich eine gefährliche Mischung aus Rechtsextremist:innen, Reichsbürger:innen, Verschwörungstheoretiker:innen, Impfgegner:innen und Esoterikern zusammengefunden, um ihre unsolidarische Hetze zu verbreiten. Sie nutzen die Pandemie als Vorwand, um Demokratieverachtung, Verschwörungserzählungen, Antisemitismus und Hass Gehör zu verschaffen. Sie nutzen die Ängste der Menschen, um rechtsextreme Propaganda und Ideologien zu verbreiten.
„Ich bin jetzt seit über drei Wochen in Quarantäne und es macht mich sauer, wenn ich Querdenker:innen, Rechte/Nazis und Verschwörungstheoretiker:innen, die sich anschließen und anbiedern, mit ihren Aussagen zu dieser Pandemie höre. Eine der Aussagen, die für mich vollkommen auf Unverständnis stößt, ist die von Bernd Höcke auf dem AfD-Parteitag, dass Testungen und die Anzahl der Testungen überhaupt erst zu einer Pandemie führen würden. Man möchte schreien: „NEIN DAS STIMMT NICHT!“, aber es ist egal, was man sagt, diese Menschen werden es nicht glauben. Schlimmer noch – sie verharmlosen es!“
„Ohne Test hätte ich nicht gewusst was ich habe oder wie ich damit umgehen muss. Ohne Test und Quarantäne hätte ich Verwandte, Kollegen:innen und Freund:innen angesteckt, sie wären vielleicht auf der Intensivstation gelandet und verstorben.“
In der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland werden, wie überall in Deutschland, „Querdenkerdemos“ angemeldet. Es wird von Merkel-Diktatur geredet, von einem Maulkorb, dass man seine Meinung nicht mehr sagen kann. In Emden weigert sich die Anmelderin, gegenüber der Presse ihren Namen zu nennen. Alles im Namen der Meinungsfreiheit, alles durch unser Grundgesetz gedeckt, alles ohne zusammengeschlagen oder verhaftet zu werden. Sie marschieren durch die Innenstädte Deutschlands in grober Missachtung des Infektionsschutzgesetzes. Ohne Abstand. Ohne Maske. Und sie protestieren gegen Maßnahmen, die das Coronavirus - die diese Pandemie - eindämmen könnten. Wie kann man da von Maulkorb oder Einschränkung der Meinungsfreiheit reden? Klar ist die Corona-Pandemie eine enorme Belastung für unsere Gesellschaft. Die Pandemie zeigt wie unter einem Brennglas, welche Ungerechtigkeiten und Probleme existieren! Dabei sind es häufig die ohnehin Benachteiligten, die von der Krise und ihren Folgen mit der größten Härte und Wucht getroffen werden – Menschen in prekärer Beschäftigung, Beschäftigte in der Altenpflege, Kinder aus bildungsfernen Haushalten oder Frauen, die häufig wieder verstärkt in alte Rollenmuster gedrängt werden. Dagegen muss politisch gehandelt, protestiert und demonstriert werden.
Aber jede und jeder muss sich genau umschauen, mit wem er/sie da demonstriert.
Auch das wird Thema auf dem digitalen 1. Mai, von 11:00 – 13:00 Uhr, der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland sein.
Kurzlink zum Live-Stream: https://bit.ly/DGB-OL-Mai
Am 01.04.2021 ist das Arbeitsschutzkontrollgesetz in der Fleischindustrie voll in Kraft getreten. Damit werden nicht nur die Werkverträge, sondern auch die Leiharbeit in der Fleischindustrie verboten. Ausnahmen in der Leiharbeit würde nur ein Tarifvertrag zulassen. Wer jetzt glaubt damit ist alles geregelt, irrt. Das Problem des Missbrauches von Werkverträgen findet sich nicht nur in der Fleischindustrie wieder. Es findet sich in allen Branchen ohne gesetzliche Regelungen. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass dies der Fall ist.
„Die Menschen können nichts dafür, dass sie auf engem Raum zusammen wohnen, in engen Bullis transportiert und ausgenutzt werden,“ sagt Karl Stomberg, Vorsitzender DGB KV Leer. „Es ist aber die Schuld einiger Parteien, dass wir diese Situation haben. Es wurde jahrelang weggeschaut, auf Selbstverpflichtungen gesetzt und alle Probleme als Einzelfälle dargestellt. Diese Bedingungen und mafiöse Strukturen sind keine Einzelfälle,“ so Stomberg weiter.
„Es kann nicht sein, dass ein Arbeitgeber die Stammbelegschaft einfach so in ein Werkvertragsunternehmen abschieben kann. Und das Schlimme ist, dieses Unternehmen gehört ihm auch. Hier hat Politik versagt, vor Ort, in Land und Bund,“ sagt Anton Henzen DGB KV Vorsitzender Nördliches Emsland. „Ein Arbeitsschutzkontrollgesetz, nur für die Fleischindustrie, ändert hier auch nichts. Es müssen klare gesetzliche Regelungen für alle Branchen gelten. Ein Werkvertrag muss wieder ein klassischer Werkvertrag werden,“ so Henzen weiter.
Oliver Hublitz DGB Gewerkschaftssekretär sagt: „Der klassische Werkvertrag ist nicht unser Problem, sondern die „ausbeuterischen“ Auswüchse wie sie in unserer DGB-Region an vielen Stellen zu sehen sind, nicht nur in der Fleischindustrie oder der Werft. Die Corona-Pandemie hat dies nochmal stärker sichtbar gemacht. Hier muss Politik endlich aufwachen und liefern, die Zeit auf Selbstverpflichtungen zu setzen ist vorbei.“
Das Thema Werkvertrag wird weiterhin beim Live –Stream zum 1. Mai von 11:00 – 13:00 Uhr, der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland eine große Rolle spielen. Thomas Gelder, Geschäftsführer IGM Leer-Papenburg und Matthias Brümmer, Regionsgeschäftsführer NGG Oldenburg-Ostfriesland, werden über Arbeitsbedingungen, Arbeitsschutzkontrollgesetz und unsere Forderungen zum Thema Werkverträge und Leiharbeit diskutieren.
Eine gute Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, die Corona-Krise geht jetzt ins zweite Jahr. Viele Jugendliche haben deshalb bereits jetzt gut die Hälfte ihrer Ausbildung im Ausnahmezustand gelernt. Dies betrifft insbesondere Auszubildende in den Branchen, die direkt vom Lockdown betroffen sind – in Hotels und Restaurants, der Veranstaltungs- oder der Tourismusbranche und dem Friseurhandwerk. Auszubildende in den diesjährigen Abschlussklassen sind nicht zu beneiden. Neben geschlossenen oder teilgeschlossenen Betrieben, geschlossene Berufsschulen, Distanzlernen, Quarantäne, fehlender Unterricht oder auch fehlende digitale Infrastruktur, wirkt sich negativ auf die Ausbildung und auf die Prüfungssituation aus.
Die Gewerkschaften haben dafür gesorgt, dass die Berufsschulen zusätzliche Prüfungsvorbereitungskurse anbieten. Jetzt sind die Betriebe in der Pflicht, die Auszubildenden für die Kurse freizustellen. Denn die junge Generation darf nicht zu Verliererinnen und Verlierern der Krise werden.
„Wir müssten mit allen Mitteln eine Azubikrise verhindern“, sagt Marieke Brand - DGB Jugendbildungsreferentin. „2020 haben wir im Vergleich zum Vorjahr ungefähr 60.000 Ausbildungsverträge verloren. Wenn dies so weitergeht, ist die duale Ausbildung in großer Gefahr! so Brandt weiter.
Und die Zeichen stehen nicht auf Entspannung. Erste Rückmeldungen aus den Branchen zeigen, dass die Zahl der Ausbildungsverträge 2021 abermals sinken könnte. Zwar sind 2020 auch die Zahlen der Azubis auf 467.000 gerutscht, doch Rückmeldungen aus Berufsschulen zeigen, dass viel mehr Schulabgänger:innen weiterführende Schulen besuchen, als in den vergangenen Jahren und damit später auf den Ausbildungsmarkt drängen. Ein Grund, die unsichere Pandemiezeit!
„Wenn dann aber in der Nach-Corona-Zeit “Altbewerber:innen“, ausbildungssuchend aus weiterführenden Schulen und Schüler:innen aus Abgangsklassen gleichzeitig auf den Ausbildungsmarkt drängen und dann nochmal das Ausbildungsstellenangebot zurückgeht, dann ist die Misere perfekt, sagt Dorothee Koch - DGB Regionsgeschäftsführerin. „Der Fachkräftemangel ist und bleibt ein drängendes Thema und deshalb ist es wichtig, dass die Unternehmen vorausschauend planen und trotz Krise ausbilden und Jugendliche müssen ermutigt werden - trotz Pandemie - sich auf diese Stellen zu bewerben“, so Koch weiter.
Dafür brauchen die Azubis die Garantie, dass ihre Ausbildung eine gute Qualität hat und nicht zum Ausbildungsjahrgang – Corona verfällt, betont Brandt. Es geht um eine Zukunft einer ganzen Generation!
Zukunft der Ausbildung wird auch ein Themenblock auf dem digitalen 1. Mai, von 11:00 – 13:00 Uhr, der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland sein.
Seit vielen Jahren veranstalten wir am Vorabend des 1. Mai das Festival „Rock gegen Rechts“ in Oldenburg. Mit vielen Unterstützer:innen haben wir lange ein Zeichen gegen Rechts, Rassismus und Ausgrenzung gesetzt. Im Jahr 2020 hat Corona nein gesagt und wir mussten unser Festival auf dem Oldenburger Marktplatz absagen.
Auch in diesem Jahr will uns Corona einen Strich durch die Rechnung machen. Aber wir gehen neue Wege und senden in diesem Jahr das „Rock gegen Rechts“ live in dein Wohnzimmer!
Mit der Unterstützung des Amadeus Oldenburg gehen wir auf der Plattform Twitch live und streamen zum Beispiel Auftritte von Hi! Spencer und Postford.
Gegen Rechts positionieren sich bei uns auch Engst, Sookee, Elfmorgen, RunZero, Kafvka, Fools Garden und viele mehr.
Mehr Infos zum „Rock gegen Rechts“ und unser Line-Up findet ihr auf Instagram: @rockgegenrechts_ol
Rock gegen Rechts: 30.04.21, 20 Uhr (https://www.twitch.tv/amadeusoldenburg)
Plakat Rock gegen Rechts 2021
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